Auszeichnung Zivildiener des Jahres 2020/2021
Preisverleihung am 4. Oktober 2021
Die Zivildiener des Jahres 2020/2021 und die außerordentlichen Zivildiener des Jahres 2020 wurden im Rahmen einer Festveranstaltung am 4. Oktober 2021 von Frau Bundesministerin Elisabeth Köstinger in der Säulenhalle des Museums für Angewandte Kunst in Wien ausgezeichnet. Über 100 Nominierungen waren eingelangt, aus denen eine Jury die Preisträger ausgewählt hat. Aus dem Burgenland wurden 2 Landessieger gekürt, da beide die Jury gleichermaßen überzeugt hatten. Zum ersten Mal gab es auch Auszeichnungen für Zivildiener der ersten Stunde.
Der Bundessieger 2020/2021
Der Bundessieger Sebastian Jehle hat seinen Zivildienst im Kindergarten Neunteln geleistet. „Durch seine Lehre als Tischlertechniker, seinem Hobby als Musiker und seinem Wissen als Jungimker hat er nicht nur Kinderaugen zum Strahlen gebracht, sondern war auch eine Bereicherung für das gesamte Team. Neben seinen laufenden Aufgaben hat er sich Zeit genommen und ist für seine Schützlinge mehrere Extrameilen gelaufen. Er hat etwa ein Schattentheater gebaut, das heute noch immer fleißig bespielt wird. Und er hat sich besonders dafür eingesetzt, die Neugier der Kinder für Bienen und ihre wichtige Aufgabe in der Natur zu vermitteln. Der nächsten Generation Wissen zu vermitteln ist eine sehr wichtige Aufgabe. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass sich die Jury rasch einig war, dass er den Titel ‚Bundessieger‘ bekommen soll“, so Zivildienstministerin Köstinger in ihrer Laudatio.
Die Landessieger 2020/2021
Burgenland: David Berghofer
David Berghofer hat bereits vor dem Antritt seines Zivildienstes die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims Haus St. Vinzenz bei ihrem Urlaub begleitet. Seine Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft sind einmalig und selbst heute wird im Haus St. Vinzenz noch immer von ihm gesprochen.
Burgenland: Niklas Puecker
Freundlich, fleißig, wissbegierig, gewissenhaft, überpünktlich, immer gut gelaunt, pflichtbewusst, empathisch und geduldig gehören zu den vielen Eigenschaften, die von der Burgenländischen Pflegeheim Betriebs-GmbH, Pflegeheim Oberpullendorf, St. Peter in der Nominierung von Niklas Puecker genannt wurden.
Kärnten: Markus Walder
Im Missionskloster Wernberg hat Markus Walder großen Eindruck hinterlassen. Nicht nur in der Küche, sondern auch auf der hauseigenen Krankenstation half er, wo er nur konnte.
Niederösterreich: Pascal Zschetsche
Pascal Zschetsche sich im Pflege- und Betreuungszentrum Scheiblingkirchen zu einem wahrhaftigen Hauptgewinn - sowohl für Bewohnerinnen und Bewohner, als auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt.
Oberösterreich: Tobias Lang
Tobias Lang hat seinen Zivildienst im Bezirksseniorenzentrum Eggelsberg absolviert. Neben der täglichen Unterstützung der Mitarbeiter hat er erheblich zur Lebensqualität und Wertschätzung der Bewohnerinnen und Bewohner beigetragen.
Salzburg: Valentin Thalmayr
Valentin Thalmayr war bei der Lebenshilfe Salzburg im Wohnhaus Ernst-Grein-Straße tätig. Er beschäftigte sich intensiv mit "passiven Mobilisierungstrainings" und täglichen Workouts, die er mit den Bewohnerinnen und Bewohnern durchführte.
Steiermark: Josef Pichler
Im Seniorenkompetenzzentrum Ahornhof wird immer noch häufig nach Josef Pichler gefragt. Besonders hervorgehoben wurden seine unglaublich herzliche Art, seine Höflichkeit und Einsatzbereitschaft.
Tirol: Patrik Podolan
Patrik Podolan ist mittlerweile Assistent in der Lebenshilfe Tirol, wo er seinen Zivildienst absolvierte. Obwohl er zuvor keinen Bezug zu Menschen mit Behinderung hatte, hat er mit seiner unglaublichen Geduld und Hilfsbereitschaft Großartiges bewirkt und einen engen Bezug zu herausfordernden Klienten aufgebaut.
Vorarlberg: Sebastian Jehle
Sebastian Jehle hat seinen Zivildienst im Kindergarten Neunteln in der Stadt Hohenems absolviert. Das kunterbunte Repertoire aus handwerklichem Geschick, musikalischem Talent und Naturverbundenheit ließ sehr viele Kinderaugen strahlen.
Wien: Rey Gavadan
Rey Gavadan war im Verein GIN Gemeinwesenintegration und Normalisierung in der Wohngemeinschaft und Tagesstätte Laimäckergasse tätig. Vom ersten Tag an ist er durch sein großes Engagement aufgefallen und hat sich schnell in das Team eingefunden.
Die außerordentlichen Zivildiener des Jahres 2020
Im Jahr 2020 waren aufgrund der besorgniserregenden Corona-Situation auch rund 4.500 außerordentliche Zivildiener im Einsatz. Im März 2020 wurde zum ersten Mal in dieser Republik der außerordentliche Zivildienst ausgerufen. Die Zivildiener haben sich dabei als wichtige strategische Reserve im Gesundheitssystem bewährt. Darum werden stellvertretend für alle Außerordentlichen zwei zusätzliche Auszeichnungen ausgesprochen. Ein junger Mann, der seinen Zivildienst aufgrund der Corona-Situation verlängert hat sowie einer, der seinen Zivildienst bereits beendet hatte und sich freiwillig zum außerordentlichen Zivildienst gemeldet hat.
Matthias Lung
Matthias Lung hat das Team des Roten Kreuzes in Hohenems tatkräftig unterstützt. Während seines verlängerten Zivildienstes wurde er an die Corona-Teststation in Röthis versetzt und hat dort unter anderem Tourismus-Massentests organisiert. Außerdem brachte er Vorschläge ein, um die Zusammenarbeit von Rotem Kreuz, Feuerwehr und Landeswarnzentrale zu verbessern.
Daniel Derajic
Daniel Derajic hat seinen ordentlichen Zivildienst im Franz Gerstenbrand Wachkoma Department der Geriatrischen Gesundheitszentren Graz geleistet und hat auch als freiwilliger außerordentlicher Zivildiener dort unterstützt. In den Zeiten des Besuchsverbotes am Departement sorgte er mit seiner herzlichen und positiven Ausstrahlung sowie Spaziergängen und Musik immer für gute Stimmung.
Fotos Zivildiener des Jahres
Erstmals wurden auch „Zivildiener der ersten Stunde“ geehrt. Also jene Männer, die im Jahr 1975 als erste Zivildiener beim Roten Kreuz in Graz ihren Dienst für die Gesellschaft geleistet haben.
„1955 wurde die allgemeine Wehrpflicht in Österreich eingeführt. Erst 20 Jahre später gab es auch die Möglichkeit, Zivildienst zu leisten. Es hat sehr viel Mut gebraucht, sich für diesen Weg zu entscheiden. Zivildiener wurden damals als ‚Drückeberger‘ und sogar als ‚Vaterlandsverräter‘ bezeichnet. Zum Glück hat es zahlreiche Burschen gegeben, die sich getraut haben, diesen Weg zu gehen. Wir haben es Ihnen zu verdanken, dass der Zivildienst so erfolgreich geworden ist. Sie haben Pionierarbeit geleistet. Daher freue ich mich besonders, dass wir die Gelegenheit haben einigen dieser Helden Dank und Anerkennung auszusprechen.
Weil sich das System bewährt hat, konnte der Zivildienst schließlich zu dem Sicherheitsnetz wachsen, von dem wir alle profitieren. Unsere Zivildiener sind heute nicht mehr wegzudenken! Jede Stadt und jedes Land braucht Zivildiener. Gerade die Coronakrise hat gezeigt, wie wichtig unsere Zivildiener als strategische Reserve im Gesundheitsbereich sind. Ob als ordentlicher oder außerordentlicher Zivildiener - jeder einzelne leistet einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft! Die Österreicherinnen und Österreicher können sich auf unsere Zivildiener verlassen. Und als Zivildienstministerin setze ich mich dafür ein, dass das auch in Zukunft so bleibt!“
Elisabeth Köstinger